Reiseabenteuer Russland

Russland – Wolgograd – Moskau 

Zum Abschluss der Reise erlebten die Schüler/-innen noch die großen sozialen und wirtschaftlichen Disparitäten, die kulturelle Vielfältigkeit und die Weite Russlands. Mit dem Zug ist die Gruppe 18 Stunden lang aus der Steppe in die pulsierende Metropole Moskau gefahren und haben dort neben den Sehenswürdigkeiten Moskaus (Roter Platz, Christ-Erlöser Kathedrale, Metro, GUM, Arbat) auch das Leben in der hektischen Weltstadt kennengelernt

Wie es sich gehört sind wir natürlich „обший вагон “ gefahren!

Москва, я люблю тебя!

Hier einige Reiseberichte aus Russland:

Volgograd – Moskau

Panoramamuseum

Freizeit auf Russisch

 

Hier einiges Wissenswertes zu Wolgograd / Волгоград:

Волгоград / Wolgograd

Kurzdaten

 

Bevölkerung:

1.021.215 (2010)
Fläche: 565 km²
Höhe über NN: 80 m
Koordinaten: 48° 42′ 0″ N, 44° 28′ 59″ O 
Vorwahlnummer: (+7) 8442
Zeitzone: UTC+3

Wolgograd, bis 1925 Zarizyn, von 1925 bis 1961 Stalingrad, ist eine russische Großstadt mit 1.021.215 Einwohnern (Stand 2010)] Sie ist das administrative und wirtschaftliche Zentrum an der unteren Wolga. Die Stadt ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und ein wichtiges Industriezentrum.

Durch die Schlacht von Stalingrad im Winter 1942/43, als Wendepunkt im Zweiten Weltkrieg hin zur Niederlage Nazi-Deutschlands, ging die Stadt auch in die deutsche Geschichte ein.

Geographie und Wirtschaft

Wolgograd liegt knapp 1000 km südöstlich von Moskau am westlichen Ufer der Wolga, rund 400 km nördlich der Mündung des Flusses ins Kaspische Meer. Die Stadt erstreckt sich in einer Breite von bis zu 10 km über 60 km am Ufer der Wolga entlang.

Nach dem Untergang der Sowjetunion war auch Wolgograd zu Beginn der 1990er Jahre stark von der allgemeinen Wirtschaftskrise betroffen. Inzwischen hat wieder eine Erholung eingesetzt. Das moderne Wolgograd ist heute nach wie vor ein wichtiges industrielles Zentrum Russlands. Wichtige Industriezweige sind Schiffbau, Schwarz- und Buntmetallverarbeitung, Erdölverarbeitung, Stahl– und Aluminiumproduktion, Anlagen- und Maschinenbau, sowie Holz,- Nahrungsmittel und chemische Industriebetriebe. Des Weiteren befindet sich nördlich der Stadt ein großes Laufwasserkraftwerk, das Wasserkraftwerk Wolgograd. Mit dem Wolgogradski Traktorny Sawod befindet sich ein wichtiger Traktorenhersteller und Rüstungsbetrieb in der Stadt.

Klima

Das Klima ist ein kontinentales Steppenklima. Kennzeichnend sind heiße Sommer und kalte Winter (Tempetauramplitude 30 Grad) und geringe Niederschläge.

 Geschichte

Zarizyn Die Gegend um Wolgograd war aufgrund ihrer geographischen Lage an der Landenge zwischen Wolga und Don schon im Altertum eine wichtige Handelsroute. Hier siedelten im 5. Jahrhundert v. Chr. Skythen. Im 8. und 9. Jahrhundert gehörte das Gebiet zum Reich der Chasaren, im 11. und 12. Jahrhundert hielten sich hier verschiedene Stämme und Horden auf, unter anderem die Goldene Horde, die etwa 50 km östlich von Wolgograd, am Fluss Achtuba eines ihrer Zentren errichtete und Wolgograd seit dem Mongolensturm im 13. Jahrhundert beherrschte. Als offizielles Gründungsdatum des russischen Wolgograd gilt 1589, als die Stadt als Festung gegründet wurde, die Russland vor den Nomaden aus dem Süden schützen sollte. Die ursprüngliche Bezeichnung der Stadt ist Zarizyn (Царицын), aus dem Tatarischen sari su (gelbes Wasser) abgeleitet. Diese aus Holz gebaute Anlage befand sich zunächst auf einer heute nicht mehr existierenden Wolgainsel gegenüber der Mündung des Flusses Zariza. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde die wenige hundert Einwohner zählende Stadt mehrfach von aufständischen Kosaken belagert und eingenommen: 1670 unter Stenka Rasin und 1774 unter  Pugatschow. Nach der Eroberung der Krim und des Kuban-Gebietes 1783 verlor Zarizyn seine militärstrategische Bedeutung und entwickelte sich allmählich zu einem Handels- und Wirtschaftszentrum. Vor allem der Bau der Eisenbahnlinie nach Kalatsch am Don führte zu einem wirtschaftlichen Aufschwung und machten Zarizyn zu einem Knotenpunkt der Ölversorgung und der Verkehrsverbindungen vom Kaspischen Meer und Schwarzen Meer und vom Kaukasus nach Zentralrussland. In der Folge siedelte sich hier auch Großindustrie an: metall- und holzverarbeitende Betriebe, Erdölraffinerien für das Rohöl aus Baku, mehrere Mühlen und Gerbereien.

Umbenennung zu Ehren Stalins

Im Bürgerkrieg 1917–1920 gab es hier erbitterte Kämpfe, denn die Stadt befand sich an der Kreuzung der Transportwege für Lebensmittel vom Süden des Landes nach Moskau und Sankt Petersburg. 1925 wurde sie zu Ehren Josef Stalins, der hier im Bürgerkrieg als Armeekommissar tätig gewesen war, nach dessen angenommenem Kampfnamen in Stalingrad (Stalinstadt) umbenannt.

Während des Deutsch-Sowjetischen Krieges war Stalingrad eines der Ziele der Offensive „Fall Blau“ und wurde von über 230.000 Soldaten der deutschen 6. Armee im Spätsommer 1942 an drei Seiten eingekesselt. Die verteidigenden Truppen der Roten Armee konnten nur durch Schiffe ihren Nachschub vom unbesetzten Ostufer der Wolga erhalten. Taktisches Ziel der Wehrmacht war es, durch die Einnahme der Stadt den Schiffsverkehr auf der Wolga zu unterbinden, über die u. a. Hilfslieferungen der Alliierten vom Persischen Korridor und das Kaspische Meer nach Nord- und Zentralrussland transportiert wurden. Der Wehrmacht gelang aufgrund des heftigen Widerstands der Roten Armee nicht die vollständige Eroberung der Stadt. Stattdessen wurden die deutschen Truppen im November 1942 durch eine sowjetische Gegenoffensive eingekesselt. Ein deutscher Entsatzversuch scheiterte. Anfang Februar 1943 stellten die Reste der 6. Armee unter Generalfeldmarschall Paulus die Kampfhandlungen ein und ca. 108.000 deutsche und verbündete Soldaten gingen in Gefangenschaft. Während der Kämpfe wurde die Stadt nahezu vollständig zerstört. Mit dem Wiederaufbau wurde unmittelbar nach der Befreiung im Februar 1943 begonnen.

Umbenennung in Wolgograd

Im Rahmen der Entstalinisierung wurde am 7. November 1961 der bisherige Name der Stadt Stalingrad in Wolgograd geändert. Periodisch taucht der Vorschlag auf, die Stadt wieder in Stalingrad umzubenennen, so beschloss die Stadtduma im Jahr 2013, die Bezeichnung „Heldenstadt Stalingrad“ anlässlich der Feiern zum 70. Jahrestag der Kapitulation der deutschen Truppen und an weiteren Gedenktagen zu verwenden.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Stadt ist von der typischen Architektur des Spätstalinismus der 1950er und 1960er Jahre der Sowjetunion geprägt.

Zu den Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt zählt die Gedenkstätte der Schlacht von Stalingrad auf dem Mamajew-Hügel. Dort steht auch die Mutter-Heimat-Statue, die ein 33 Meter langes Schwert trägt und 7900 Tonnen wiegt (inkl. Fundament). Das Schwert der Statue wiegt allein 14 Tonnen. Sie ist mit 85 Metern (gemessen von der Fußsohle bis zur Schwertspitze) eine der höchsten Statuen der Welt.

Im südlichsten Stadtteil von Wolgograd liegt die ehemalige deutsche Siedlung Alt Sarepta, die 1765 von der Herrnhuter Brüdergemeine gegründet wurde. Nicht weit davon entfernt, direkt an der Einmündung des Wolga-Don-Kanales in die Wolga, steht die größte Lenin-Statue Russlands. Weitere Sehenswürdigkeiten sind u.a. das Panorama-Museum, der Wolga-Don-Kanal, das Planetarium.

Einer der bekanntesten Sportvereine der Stadt ist der Fußballklub Rotor Wolgograd, der am Spielbetrieb der Zweiten russischen Division teil nimmt.

Wolgograd wird einer der Austragungsorte der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 sein.

Literatur:

  • Reinhard Rosenke: Berlin – Wolgograd, Eine Radreise
  • Wolfgang Kirsch, Olga Sajontschkowskaja: Wolgograd heute, Ein Stadtführer durch das ehemalige Stalingrad